Die SSVg Velbert kann doch noch verlieren. Nach neun Ligaspielen in Folge ohne Pleite kassierte der Spitzenreiter der Oberliga Niederrhein mal wieder einen Dämpfer. Trotz 45 Minuten mit einem Mann mehr auf dem Platz mussten sich die Velberter Germania Ratingen 04/19 mit 0:1 geschlagen geben.
Über die gesamte Spielzeit hatten die Gäste zwar mehr Ballbesitz, schafften es aber zu selten, die kompakt stehende Ratinger Defensive zu knacken und zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Trainer Dimitrios Pappas war vor allem mit der zweiten Halbzeit, als seine Mannschaft in Überzahl agierte, nicht zufrieden.
„Wir sind eigentlich gut ins Spiel gekommen, haben trotz des extrem schlechten Platzes spielerische Lösungen gefunden, versäumen es aber, das Tor zu machen“, analysierte der SSVg-Trainer. „Nach der Pause hatten wir uns vorgenommen, da weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, aber das war nicht der Fall. Wir haben eine ganz schlechte zweite Halbzeit gespielt. Solche Chancen, wie beim Tor für Ratingen, dürfen wir einfach nicht zulassen. Wir haben das Spiel nur noch durch die Mitte gezogen und haben nicht breit gespielt, obwohl wir uns vorgenommen hatte, über außen zu kommen. Ratingen hat dann in Unterzahl alles reingeschmissen und am Ende verdient gewonnen.“
Dementsprechend froh zeigte sich Pappas‘ Trainerkollege Martin Hasenpflug. „Wir hatten zuletzt eine Durststrecke in der Liga mit fünf Spielen in Folge, die wir nicht gewonnen haben, deswegen war schon ein gewisser Druck da“, meinte der RSV-Trainer.
„Wir konnten personell endlich mal wieder aus dem Vollen schöpfen und dann habe ich uns auch in den ersten Minuten schon auf Augenhöhe mit Velbert gesehen, die dann aber gegen Ende der ersten Halbzeit schon klar besser waren.“
Besonders stolz war Hasenpflug auf die Reaktion auf den Platzverweis für Phil Spillmann kurz vor dem Seitenwechsel. „Das war natürlich ein Genickschlag für uns. Selbst ein Velberter Spieler hat zu uns gesagt, er hätte keine Ahnung, warum es da gerade Rot gegeben hat. Dann mussten wir ein bisschen umbauen, haben kompakter und tiefer gestanden, aber das ist alles sehr gut aufgegangen. Wir haben den Fight richtig gut angenommen, hatten noch eine Sensationsparade von Luca Fenzl kurz vor Schluss und sicher in der einen oder anderen Szene ein wenig Glück. Trotzdem sind wir natürlich sehr glücklich über den Sieg.“
Am kommenden Wochenende steht dann für beide Mannschaften das letzte Spiel vor der Winterpause an. Die Velberter müssen am Sonntag beim MSV Düsseldorf ran, für Ratingen geht es bereits am Freitag mit einem Heimspiel gegen den TSV Meerbusch weiter.